Die Prälatur Yauyos wurde 1957 auf Wunsch von Papst Pius XII. Priestern des Opus Dei anvertraut. 1962 wurde die Provinz Canete an der pazifischen Küste der Prälatur Yauyos angegliedert. Sie besteht seitdem aus den Provinzen Canete, Yauyos und Huarochiri. 2007 zerstörte ein Erdbeben 50 Kirchen, besonders in Canete und Yauyos, wovon nur 19 wieder vollständig aufgebaut werden konnten. Peru ist eines der Länder, das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen war. Seit Ende 2022 gibt es schwere Unruhen in Peru, nachdem der linke Präsident Pedro Castillo abgesetzt und inhaftiert wurde. Hinzu kamen schwere Regenfälle, die Land und Bevölkerung zusetzten. Doch es gibt auch Hoffnung. Darüber sprach der aus Gießen stammende Pfarrer Thomas Huckemann von der Diözese Mainz. Er ist seit über 30 Jahren Missionspriester in der peruanischen Provinz Yauyos, 200 km südlich von Lima.
Pfr. J. Rudolf in FELDMARK erzählte am 16.05.2024 über seine Zeit in den 80-iger Jahren als Sekretär von Kardinal Meisner. Darüber hat er eine Monographie veröffentlich: "Das schwierigste Bistum der Welt"- im Ausnahmezustand.
"Ich möchte etwas gegen die drohende Glorifizierung der DDR tun. Viele sagen, es sei doch gar nicht schlecht gewesen, auch nicht für Christen. Doch, es war schlimm“. Der Berliner Pfarrer im Ruhestand Josef Rudolf erzählte in seinem Vortrag, wie Katholiken in der DDR unter Diskriminierung litten.
Jugendliche, die ihren Glauben ernst nahmen und konsequenterweise nicht zur Jugendweihe gingen, durften kein akademisches Studium aufnehmen. Aus seiner Zeit als Pfarrer erzählte Rudolf von einem Ehepaar, das ihn drängte, auf den Sohn Einfluss zu nehmen, damit dieser „pro forma“ an der Jugendweihe teilnahm. Denn die Eltern befürchteten nicht nur, dass ihr Sohn nicht studieren durfte, sondern hatten auch Angst um ihren eigenen Arbeitsplatz. Dieser aber blieb entschlossen, es nicht zu tun.
Wie die katholische Kirche in der Zeit des Eisernen Vorhangs mit den staatlichen DDR-Stellen klug und mit dem nötigen Abstand interagierte, kennt Josef Rudolf aus eigener Anschauung, insbesondere aus den Jahren 1982 bis 1987: Als Sekretär von Kardinal Meisner begleitete er den Berliner Bischof auch zu Gesprächen mit staatlichen Stellen. Pfarrer Rudolf erinnerte sich besonders an eine Anfrage Erich Honeckers: Der SED-Generalsekretär hatte einen Besuch bei Papst Johannes Paul II. arrangiert. Welches Gastgeschenk solle er mit nach Rom nehmen, wollte er von Kardinal Meisner wissen. Meisners Reaktion: „Den lassen wir bluten!“ Er ließ Honecker antworten, er würde empfehlen, Meißner Porzellan – allerdings nicht irgendein Geschirr, sondern eine "Kändler-Madonna". Diese würde von einem Londoner Museum gerade in einer Verkaufsaktion zum Kauf angeboten. Die Regierung kaufte diese Madonna für ca 200.000 D-Mark. Kein Präsident habe, so Josef Rudolf, jemals dem Papst ein solches Geschenk gemacht. Heute steht diese "Kändler-Madonna" im vatikanischen Museum mit einem Schild: „Geschenk des Staatsratsvorsitzenden der Deutschen Demokratischen Republik, Erich Honecker.“
Besonders ergreifend für die Zuhörer war Josef Rudolfs Bericht über die geheimen Priesterweihen von tschechischen Untergrund-Priesteramtskandidaten. Im Gegensatz zur DDR mischte sich in der Tschechoslowakei die Kommunistische Partei in die Theologie-Ausbildung ein und legte einen (geringen) numerus clausus fest. Deshalb wandten sich Bischöfe Tschechiens an deutsche Bischöfe mit der Bitte, solche geheime Priesterweihen vorzunehmen. Abgesehen von anderen ostdeutschen Bischöfen und beispielsweise auch dem Berliner Weihbischof Wolfgang Weider, hat vor allem Kardinal Joachim Meisner eine große Anzahl solcher Priesterweihen vorgenommen, 66 an der Zahl. Um erkannt zu werden, zeigten die Kandidaten eine kleine Zinnfigur des Nationalheiligen Tschechiens, des Hl. Nepomuk, vor. Da sie kein Deutsch und der Kardinal kein Tschechisch konnte, verständigten sie sich auf Latein – so gut es ging. Auch die Liturgie wurde in Latein gefeiert. (JG,WH)